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Dienstag, 11. September 2012

Das Abenteuer kann beginnen!

Meine lieben Blogleser!
Am 5.9. begann meine erste große Reise ganz ganz weit weg von zu Hause! Ich habe die letzten Tage vorher mit und bei Mama und Papa verbracht. Für die letzten Vorbereitungen in allen Bereichen: Materiell mit Vorhängeschloss, Metallschnur und Kopflampe, seelisch mit "Fliegen ist nicht so schlimm" und körperlich mit Bratwurst, Kartoffeln und Erbsen&Möhrchen. Danke dafür nochmal an Mama und Papa! Dann, nach einer kurzen Nacht, ging es endlich los! Zuerst mit Papa's Taxi zum Duisburger Hauptbahnhof, mit dem ICE zum Frankfurter Flughafen und von da aus zum International Airport in der Nähe der Sri Lankischen Hauptstadt Colombo.
Widererwartend startete mein Abenteuer nicht in Duisburg, da der Zug ausnahmsweise pünktlich und die Fahrt sehr ruhig war. Am Flughafen angekommen, fand ich mich recht schnell zurecht und war mehr als rechtzeitig am Check-In und noch viel rechtzeitiger durch die Zollkontrollen. Nach kurzer Verwirrung wegen der doch sehr offenen Kleidung der Sri Lankischen Flugbegleiterinnen war ich ziemlich heiß darauf, endlich in den großen Vogel einsteigen zu dürfen! An dieser Stelle schonmal Entschuldigung für nicht vorhandene Fotos, aber ich war so damit beschäftigt, nicht umzudrehen, dass ich keine Zeit zum Fotos machen hatte. ;) 
Dann begann das boarding und da ich sehr weit vorne einen Sitzplatz hatte, war ich eine der letzten Passagiere, die den Flieger betraten. Ein letztes Mal für drei Wochen die deutsche Ordnung genießen ;) Das Flugzeug war nichtmal halb-voll und so hatte ich einen Zweier-Sitz ganz für mich alleine in der zweiten Reihe in der Mitte des Fliegers. Die Sitze waren zwar etwas in die Jahre gekommen und wiesen leichte Gebrauchsspuren auf aber hatten Gurte, sodass die Sicherheit zu keiner Zeit gefährdet war. Meine erste Amtshandlung: Schuhe aus! Auf einem 10 Stunden Flug muss es ja bequem sein! Danach: MP3-Player an, Welt aus! Wir hoben pünktlich vom Boden ab und der Start verlief reibungslos. Da saß ich nun, 10 Stunden eingesperrt, ohne Einfluss auf irgendetwas. Aber es sollte ja ein Abenteuer werden... Nachdem mir das bewusst war, fühlte ich mich plötzlich wohl und genoss den Flug, inklusive Vollverpflegung, nettem Personal, Ruhe und natürlich jeder Menge guter Laune, Spannung und Vorfreude. Es geht ja ins Paradies! ;)
Der Flug war sehr ruhig, keine außergewöhnlchen Vorkommnisse, nicht mal spektakuläre Luftlöcher oder ähnliches - wie langweilig! Das Essen war top und die Saftschubsen versorgten uns gut mit Getränken...ich hätte mir mal ordentlich einen hinter die Binde kippen sollen, dann hätte ich auch schlafen können als Schlafenszeit angesagt war! Da mir das aber zu langweilig ist, hatte ich erst kurz vor der Landung und mit Licht im Flieger die nötige Bett-Schwere und schlief, beim Durchfliegen der Wolken mit etwas "Schüttel-Effekt" ein wenig...So anderthalb Stunden -.-
Die Landung war genauso angenehm wie der ganze Flug, der Pilot hat seinen Job gut gemacht!
Dann musste ich durch den Sri Lankischen Zoll, mein Visum abholen, auf mein Gepäck warten. Den Stempel hatte ich schnell, mein Gepäck ließ aber auf sich warten. Nachdem alles geregelt war, betrat ich die Ankunftshalle des Airports. Es war warm und schwül, überall standen Menschen die mich angestarrt haben, mir Schilder ins Gesicht hielten und mich fragten ob ich ein Taxi bräuchte. Das erste mal kam der Gedanke auf: "Scheiße, was machst du eigentlich hier?!"...Nachdem die erste Menschenflut abgewimmelt war entkam ich dem Flughafen durch einen langen Gang. Am Ende des Ganges etwarteten mich erneut hunderte von Menschen...das gleiche Spiel fing von vorne an. Ich wollte doch nur Eine rauchen und mich dann für die nächsten 7 Stunden in irgend ein Cafe oderso setzen und dort in Ruhe auf Stan warten. Die Ernüchterung folgte sofort. Dort gab es den Flughafen und sonst...NICHTS!!! Mir wurde klar, dass die Ankunftshalle für die nächsten 7 Stunden mein Rückzugsort war.
Nachdem die Sonne aufging und den Flughafen erhellte, zog sich der Himmel mit bösartigen dunklen Wolken zu und es fing an, wie aus Eimern zu regnen. Wenn DAS das Paradies ist, hätte ich den scheiss Apfel auch gegessen! Aber dann kam die Sonne raus und begrüßte mich mit schwülen gefühlten 50°C.
Ich verbrachte die lange Wartezeit damit, Komplimente entgegen zu nehmen, viel Lächeln zu erwiedern, Kaffee zu trinken, Gespräche zu führen, mich mit Einheimischen anzufreunden, Telefonnummern zu kassieren, Informationen über das Land zu sammeln (natürlich von den Einheimischen) und ganz im Backpacker-Style auf dem Fußboden in einer ruhigen Ecke zu schlafen.
Eine Stunde vor Stans Ankunft verzog ich mich für eine Weile in die Toilette um mich umzuziehen (schwarze lange Hosen sind keine gute Kleidung für Sri Lanka!) und mich frisch zu machen. Ich war schließlich schon um die 20 Stunden unterwegs... Die Freude, endlich den Flughafen verlassen zu können und nicht mehr alleine sein zu müssen stieg exponentiell zu der Ankunftszeit des Fliegers aus Kuala Lumpur. Zu der Zeit war es mir ehrlich gesagt auch vollkommen egal, wer da jetzt gleich durch die Türe kommt, hauptsache er sieht ähnlich komisch aus wie ich und es ist offensichtlich dass er zu mir gehört...Zur Begrüßung gabs ein "Du fällst hier auf, wie ein bunter Hund", eine kurze Umarmung, von mir ein "Gut, dass du da bist, ich hab keinen Bock mehr!" und natürlich, das in den letzten 7 Stunden gut einstudierte Lächeln ;)
Und los ging die erste wilde Tour durch Sri Lanka. Da man als Backpacker ein begrenztes Budget hat, heißt es "do everything as cheap as possible". Das bedeutet: kein Taxi, kein Tuk Tuk, sondern mit dem Bus, Public natürlich. Überfüllt, ohne Klimaanlage (ich glaube sowas kennen die hier nicht) und stinkig. Ich habe den Sinn meines Toiletten-Aufenthaltes jetzt schon in Frage gestellt...Zuerst also mit dem Shuttle-Bus zur Main Bus Station der nächsten "Stadt". Von dort aus zur Main Bus Station in Negombo, einer etwas größeren Stadt. Nochmal umsteigen und zu, "Lewis Place" wo unser, Gott sei Dank! vorher schon gebuchtes Guesthouse war.
Hierzulande ist das Busfahren etwas spektakulärer und wenn man aussteigen will, muss man schonmal Schulkinder halb aus dem Bus schubsen, weil der Fahrer es scheinbar ziemlich eilig hat :)
Dort waren wir also in unserem relativ luxuriösen Zimmer in Negombo, mit eigenem Bad, Balkon, Meerblick und riesigem extrem bequemen Bett. Der beste Ort um erstmal anzukommen! Grandios!
Abends wurden wir dann nach der anstrengenden Reise mit einem fabelhaften Sonnenuntergang belohnt, den wir dann mit einem Bier in der Hand auf dem Balkon genießen konnten!
...Und den Apfel hätte ich immernoch gegessen! ;)
Was wir in Negombo erlebt haben und wie spektakulär unsere Reise ins Nichts war folgt dann im nächsten Beitrag!
Sonnige und warme Grüße von anderen Ende der Welt! :*


Und für einige, spezielle Menschen: Vergesst um Gottes Willen die Scheissherzen nicht! ;) <3 <3 <3

1 Kommentar:

  1. Hallo Süße,
    das hast du schön ge - und beschrieben.
    Lass deine Eltern,Schwester ,Schwager und Freunde nicht zu lange auf deinen neuen Blogeintrag warten. Bis dahin wünsche ich dir und Stan tolle Erlebnisse und eine ganz,ganz tolle,schöne und intensive Zeit.

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