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Sonntag, 30. September 2012

Anuradhapura Teil 2

Um 4 waren wir mit dem Tuk-Tuk-Fahrer verabredet, der uns nach Mihintale bringen sollte, damit wir an der nächsten heiligen Stätte den Sonnenuntergang beobachten konnten.  Doch zuerst mussten wir einen Berg besteigen, mit Flip Flops eher unbequem aber da wir hier in Asien sind und eh immer alle barfuß unterwegs sind, zog ich sie kurzerhand aus und machte mir den Weg nach oben etwas bequemer. Der Weg sah von unten höher aus als er war aber die Aussicht war grandios! Wir hätten uns zu einer geführten Gruppe dazugesellen können, fanden es aber spannender den Berggipfel selbstgeführt zu erklimmen. Und so fanden wir natürlich den abgelegendsten und coolsten Platz, wo sonst keiner hingeht. Die Höhenluft ist uns wohl etwas zu Kopf gestiegen und anstatt die Aussicht zu genießen und die große Buddhastatue zu würdigen, machten wir lieber witzige Fotos, die natürlich alle unter höchster Gefährdung unseres Lebens entstanden sind. ;)
Leider ist uns auf diesem Weg das lebenswichtige Wasser abhanden gekommen, weshalb ich nochmal ein Stück abwärts musste, um neues zu kaufen. Wärenddessen war Stan schon in Rekordgeschwindigkeit auf den höchten Punkt des heiligen Ortes geklettert, um sich und seine Cam in Posotion für den grandiosen Sonnenuntergang zu bringen. Dieser Berg befand sich direkt gegenüber des eigentlichen Tempels, neben dem sich die Sonne zur Nachtruhe zurückzog. Nun hieß es für mich: Hoch da, sonst verpasst du das, weshalb du hier bist! Und so machte ich mich mit einer Hand auf den beschwerlichen Weg nach oben. Der Aufstieg war zwar vorgesehen, aber mit Sicherheit hatte der Weg wenig zu tun. Scheinbar bauen die hier auf Buddha's Hilfe oderso... Es ging über rampenähnliche Felsen, viel zu hohe Treppenstufen, teils mit und teils ohne Geländer, über eine Brücke, über eine 2 Meter hohe Wand mitten im Weg, die man lediglich unter Mitbenutzung des Geländers erklimmen konnte, über noch steilere und schmalere Stufen, bis man endlich oben war! Mein erster Gedanke war "Sobald die Sonne weg ist, musst du hier runter. Ansonsten musst du hier übernachten!". Ich war froh, dass ich den Aufstieg geschafft hatte, setzte mich und fixierte die untergehende Sonne. Leider war es ziemlich windig und etwas woklig, was den Blick auf dieses farbenfrohe Spektakel etwas trübte. Dennoch war es eine sehr sehr gute Entscheidung diesen Abend an diesem Ort zu verbringen! Und da der Contest "Gute Fotos" versus "Romantik" immer für euch Blogleser entschieden wird, könnt auch ihr ein wenig diesen atemberaubenden Sonnenuntergang genießen!
Nachdem der beschwerliche Abstieg (runter ist immer schwerer als hoch!) im letzten Licht des Abends vollbracht war, stiegen wir gut gelaunt und hungrig in unser Tuk-Tuk. Dieses Gefährt schien auf der Hinfahrt schon "etwas" altersschwach und sowohl die langsame Geschwindigkeit als auch das Knacken der Achse deuteten auf einen dringenden Werkstattbesuch hin...
Nach 500 Metern Rückfahrt passierte dann das Unglaubliche! Der Gerät wurde müde und die Achse des Tuk-Tuks gab nach und brach unter unserer Last zusammen! ;) Der Fahrer erklärte uns, er will einen Freund anrufen, der uns dann weiterhilft. Nach gefühlten 12 Fehlversuchen, einen Freund zu erreichen - die kennen wohl schon das altersschwache Gefährt und gehen nicht mehr ans Telefon wenn er anruft - erklärte sich dann Freund Nummer 13 bereit, vorbeizukommen und sich das mal anzusehen. Zwei Männer reichen aber nicht! Da müssen MINDESTENS 4 Männer her, die sich dann eine halbe Stunde an das kaputte Tuk-Tuk stellen und erstmal fachsimpeln, wie und wo man es hinbringt, welcher Freund das reparieren kann, was überhaupt passiert ist, warum es passiert ist, wie das passieren konnte, wann man es wegbringt, wie man es transportieren kann....Es galt fünfmillionen Fragen zu beantworten und das natürlich MITTEN auf der Straße, denn inzwischen war auch das Rad abgefallen, was das Tuk-Tuk unbewegbar machte! Unterdessen saßen wir totmüde und mit knurrenden Mägen am Straßenrand und hofften so bald wie möglich nach Hause transportiert zu werden! Nachdem das Tuk-Tuk mehr oder weniger sicher am Straßenrand untergebracht worden war, durften wir das Gefährt des Freundes besteigen und wurden heil nach Hause gebracht.
Nach diesem langen, anstrengenden Tag und dem Schreck am Abend kehrten wir in eine Bar (ja, ausnahmsweise gibt es hier EINE Bar) ein und genossen unser Essen und ein paar Bier.
Im nächsten Eintrag geht es um die aufregende Fahrt über die Schlagloch-Avenue und um das Phänomen "wir wollten...aber dann haben wir unsere Pläne geändert!".
Bis dann :*

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